PAVK: Stadien der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit

PAVK: Stadien der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit
Die periphere arterielle Verschlusskrankheit (PAVK) betrifft Millionen von Menschen und führt zu schwerwiegenden Durchblutungsstörungen in den Beinen. Dieser Artikel gibt eine Einführung in die vier Stadien der PAVK, von asymptomatischen Phasen bis hin zu schweren Gewebeschäden. Moderne Wearables bieten neue Möglichkeiten in der Therapie, indem sie Patienten ermöglichen, ihre Gesundheit besser zu überwachen und den Krankheitsverlauf zu beeinflussen.

Was ist PAVK?

Die periphere arterielle Verschlusskrankheit (PAVK) ist eine weitverbreitete Erkrankung, bei der es aufgrund von Durchblutungsstörungen zu einer eingeschränkten Versorgung der Beine mit Sauerstoff und Nährstoffen kommt. In Deutschland betrifft PAVK etwa 4,5 Millionen Menschen, besonders ältere Menschen oder solche mit Risikofaktoren wie Rauchen, Diabetes oder Bluthochdruck. Der schleichende Verlauf dieser Krankheit wird häufig unterschätzt, weswegen es wichtig ist, die verschiedenen Stadien zu kennen, um eine rechtzeitige Diagnose und Behandlung zu ermöglichen.

Die vier Stadien der PAVK

  • Stadium I – Asymptomatische PAVK
    Im ersten Stadium haben Betroffene meist keine Beschwerden, obwohl die Arterien bereits verengt sind. Viele Menschen bleiben in dieser Phase lange unbemerkt, da Symptome ausbleiben. Eine Diagnose erfolgt oft zufällig, etwa bei einer Vorsorgeuntersuchung oder mittels eines sogenannten Knöchel-Arm-Index-Tests.
  • Stadium II – Claudicatio intermittens (Schaufensterkrankheit)
    Hier tritt die sogenannte „Schaufensterkrankheit“ auf. Bei körperlicher Anstrengung, wie beim Gehen, führt der Sauerstoffmangel in den Muskeln zu Schmerzen in den Beinen, die beim Stehenbleiben nachlassen. Dieses typische Verhalten, sich wie bei einem Schaufensterbummel zu pausieren, ist namensgebend. Weitere Informationen zu Claudicatio intermittens und wie man mit den Symptomen umgehen kann, finden Sie in unserem Beitrag zur Schaufensterkrankheit.
  • Stadium III – Ruheschmerz
    Wenn die Erkrankung weiter fortschreitet, kommt es bereits in Ruhe zu Schmerzen, vor allem nachts. Diese Schmerzen resultieren aus der mangelnden Blutversorgung, die sich nun auch ohne Belastung bemerkbar macht. Schmerzmittel helfen oft nur eingeschränkt, und Betroffene leiden unter einer deutlichen Einschränkung ihrer Lebensqualität.
  • Stadium IV – Nekrosen und Geschwüre
    Im fortgeschrittenen Stadium IV bilden sich aufgrund der unzureichenden Sauerstoffversorgung Geschwüre oder Nekrosen an den Beinen. In den schwersten Fällen kann es zu Gewebeverlust und sogar Amputationen kommen, wenn eine rechtzeitige Behandlung ausbleibt.

Fortschritte in der PAVK-Behandlung: Wearables als Unterstützung

Ein wichtiger Fortschritt in der Behandlung von PAVK sind moderne Wearables, die durch kontinuierliches Monitoring eine individuellere und präzisere Anpassung der Therapie ermöglichen. Auf diesem Gebiet erhielt Dr. Tsantilas für seinen Artikel über den Einsatz von Wearables in der PAVK-Therapie kürzlich eine renommierte Auszeichnung, den Julius-Springer-Preis für Gefäßmedizin. Dr. Tsantilas‘ Beitrag zeigt, wie moderne Technik das tägliche Leben von PAVK-Patienten entscheidend verbessern kann und liefert wertvolle Impulse für die zukünftige Entwicklung der Gefäßmedizin.

Fazit

PAVK ist eine ernstzunehmende Erkrankung, die in fortgeschrittenen Stadien schwere Einschränkungen mit sich bringt. Ein frühes Erkennen und die Anpassung der Lebensweise sowie innovative Technologien bieten jedoch die Möglichkeit, die Krankheitslast zu verringern.

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