Was Patienten über Venenentzündungen wissen sollten

Venenentzündung
Venenentzündungen sind ein häufiges Gesundheitsproblem, das viele Menschen betrifft. Wann sollten Sie zum Arzt gehen? Welche Behandlungen gibt es? In diesem Artikel erfahren Sie alles über die Ursachen, Symptome, Behandlungsmethoden und wann eine Operation notwendig sein könnte.

Ursachen, Symptome und Behandlungsmethoden bei Venenentzündungen

Begriffsdefinition
Venenentzündungen sind genau genommen eine oberflächliche Venenthrombose (auch Thrombophlebitis genannt). Sie äußern sich durch Verschlüsse oberflächlicher Venen, was zu Schmerzen und Unbehagen führt.

Es handelt sich hier nicht um eine bakterielle Entzündung der Vene, so dass die Einnahme von Antibiotika nicht sinnvoll ist. Durch den plötzlichen Verschluss der Vene reagiert das umliegende Gewebe mit einer Entzündung. Daher der Name.

Ursachen: Wie entsteht eine Venenentzündung?

Venenentzündungen entstehen durch eine Vielzahl von Faktoren. Die Hauptursachen umfassen:

  • Blutstau: Langsamer Blutfluss aufgrund von längerem Sitzen oder Stehen kann zu Blutgerinnseln führen, die Entzündungen auslösen.
  • Medizinische Bedingungen: Bestimmte Erkrankungen wie Krampfadern, Schwangerschaft oder bestimmte Medikamente (z.B. hormonelle Verhütungsmittel) können ebenfalls zu Venenentzündungen führen.
  • Lebensstilfaktoren: Rauchen, Übergewicht und mangelnde Bewegung tragen ebenfalls zum Risiko einer Venenentzündung bei.
  • Verletzungen der Venenwand: Dies kann durch medizinische Verfahren wie das Einsetzen eines Venenkatheters oder durch direkte physische Traumata geschehen.

Symptome: Woran erkennen Sie eine Venenentzündung?

Die Symptome einer Venenentzündung können variieren, beinhalten aber häufig:

  • Rötung und Wärme: Die betroffene Vene kann sich rot und warm anfühlen.
  • Schmerz und Schwellung: Betroffene Bereiche sind oft schmerzhaft und können anschwellen.
  • Verhärtung der Vene: Die Vene kann sich hart anfühlen und sichtbar sein.
  • Allgemeines Unwohlsein: In einigen Fällen kann auch ein allgemeines Gefühl des Unwohlseins auftreten.

Bei all diesen Beschwerden sollten Sie sofort einen Gefäßchirurgen oder Phlebologen aufsuchen.

Diagnostik: Wie erkennt der Arzt eine Venenentzündung?

Neben dem klinischen Befund und der Anamnese kann der Arzt mit Hilfe einer Ultraschalluntersuchung eine Venenentzündung sehr sicher feststellen. Zum Untersuchungsablauf gehört also:

  • Ausführliche Erfragung medizinisch relevanter Informationen
  • Klinische Untersuchung
  • Ultraschalluntersuchung
  • Befundbesprechung und Therapieplanung
Venenleiden Gefaessklinik Tsantilas Patient wird mit einem Ultraschallgerät am Bein untersucht

Therapie von Venenentzündungen

Eine Venenentzündung lässt sich in den meisten Fällen konservativ behandeln. Dazu gehören:

  • Kompressionstherapie: Das Tragen von Kompressionsstrümpfen kann helfen, den Blutfluss zu verbessern und Schwellungen zu reduzieren.
  • Medikamente: Nicht-steroidale Entzündungshemmer (NSAIDs) wie Ibuprofen können zur Linderung von Schmerzen und Entzündungen eingesetzt werden.
  • Bewegung: Regelmäßige Bewegung fördert den Blutfluss und hilft bei der Prävention.
  • Hochlagerung der Beine: Dies kann helfen, den Blutfluss zu verbessern und Schwellungen zu reduzieren.
  • Kühlen: Das Kühlen kann helfen die Schwellung und Entzündung zu reduzieren.
  • Blutverdünnende Medikamente: Helfen eine weitere Ausdehnung der Venenentzündung und eine Lungenembolie zu vermeiden.

Wann ist eine Operation nötig?

Eine notfallmäßige Operation ist in der Regel nur bei starken Beschwerden notwendig. Hier wird durch einen kleinen Eingriff die Venenverstopfung beseitigt umso das umliegende Gewebe zu entspannen. Ist die Venenentzündung durch eine Krampfader verursacht ist es in aller Regel notwendig die Krampfader elektiv zu entfernen. Lesen Sie dazu mehr in unserem Blogbeitrag Krampfadern entfernen.

Gefahr durch Venenentzündungen?

Venenentzündungen selbst sind grundsätzlich nur schmerzhaft und unangenehm. In seltenen Fällen können diese aber zu einer tiefen Beinvenenthrombose und Lungenembolie führen. Bei Verdacht auf eine Venenentzündung sollten Sie daher immer einen Gefäßchirurgen oder Phlebologen aufsuchen.

Unser Fazit zur Venenentzündung

Venenentzündungen sind eine plötzlich auftretende Erkrankung der oberflächlichen Venen. Sie entstehen durch eine Thrombose oberflächlicher Venen. Es gibt eine Reihe an Behandlungsoptionen. Im Vordergrund steht die konservative Therapie mit ggf. Einnahme von blutverdünnenden Medikamenten. Chirurgische Eingriffe sind selten, können bei ausgeprägtem Befund aber notwendig sein. Sind Krampfadern eine Ursache der Venenentzündung ist eine Behandlung dieser zu empfehlen. Eine Ultraschalluntersuchung hilft das Ausmaß der Venenentzündung besser einzuschätzen. Es ist daher wichtig frühzeitig einen Arzt (Gefäßchirurgen/Phlebologen) aufzusuchen, um die beste Behandlungsstrategie zu bestimmen.

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