Die heutige gesellschaftliche Erwartung, dass Väter viel Zeit mit ihren Kindern verbringen, steht leider in starkem Kontrast zur Realität. Denn nur 17% der Eltern haben eine gleichberechtigte Aufteilung bei der Kinderbetreuung. In der Chirurgie sind sogar nur 5% der Führungskräfte weiblich, was auf eine männerdominierte Berufskultur und fehlende Vorbildfunktionen für die Vereinbarkeit von Karriere und Familie zurückzuführen ist. Um die Kluft zwischen gesellschaftlichen Erwartungen und beruflicher Realität zu schließen, müssen wir uns gemeinsame anstrengen, um die Karriere des männlichen (Gefäß-)Chirurgen neu zu definieren, Teilzeitmodelle und längere Elternzeit für Väter zu fördern und den Beruf besser zu organisieren. Nur so erreichen wir echte Gleichberechtigung.
Ich bin Mitglied in der Kommission Beruf und Familie der deutschen Gesellschaft für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin. Zu diesem Thema wurde in unserer Fachzeitschrift „Gefäßchirurgie“ ein von mir verfasster Artikel: „Gleichberechtigung beginnt beim männlichen Gefäßchirurgen“ veröffentlicht.
Viel Spaß beim Lesen,
Ihr Dr. Pavlos Tsantilas
